Qualitätsprüfung von KMR-Systembauteilen - Prüfung von Kunststoffmantelrohr-verbindungen (Abschlussbericht zum Vorhaben) (Heft 1/2024)

Der AGFW (Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.) hat im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung von KMR-Systembauteilen diesmal Mantelrohrverbindungen (Muffensysteme) unterschiedlichen Prüfungen nach EN 489-1:2019 [12] mit dem Ziel der Darlegung der Normkonformität dieser Systeme unterziehen lassen. Das Projekt wurde an der HCU (HafenCity Universität Hamburg) bei der Professur „Technisches Infrastrukturmanagement“ durchgeführt und durch den BFW (Bundesverband Fernwärmeleitungen e. V.) und die Systemhersteller und -monteure unterstützt und begleitet.

Im Rahmen der beauftragten Untersuchungen wurden Schrumpf- als auch Schweißmuffen untersucht, an denen Erddruckprüfungen mit nachgelagerter Feststellung der Wasserdichtheit, sowie die standardisierten Versuche zur Bestimmung der Schaumeigenschaften, hierzu gehören die Bestimmung der Zellgröße, der Schaumdichte, der Druckfestigkeit und der Wasseraufnahme, durchgeführt wurden.

Während die Schaumqualität an keiner Stelle zu beanstanden war, gab es bei den Erddruckprüfungen einen Ausreißer, in Form einer Undichtigkeit eines Muffensystems nach der Erddruckbelastung. Den sich hieraus ergebenden Fragen zur Ursachenklärung wurde durch verschiedene Zusatzuntersuchungen gemeinsam konsequent nachgegangen. Insbesondere wurde in einem Wiederholversuch am FFI (Fernwärme-Forschungsinstitut in Hannover e.V.) die Funktionalität des fraglichen Systems erneut überprüft und nachgewiesen. Die durch den Vorfall angestoßene Diskussion um die Erddruckprüfbedingungen nach EN 489 wird fortgesetzt und soll auch in die Europäische Normung einfließen.

Insgesamt konnte daher vorrangig festgestellt werden, dass die geprüften Systeme den gesetzten Anforderungen entsprechen und die geprüften Systeme ein hohes Qualitätsniveau repräsentieren. Ein Rückgang der Qualität der Mantelrohrverbindungen im Fernwärmeleitungsbau ist auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungen generell nicht zu konzedieren.