"Wohnen am Campus" - Berlin-Adlershof | Wärmeversorgung in kleinteiligen Strukturen (Heft 27)

An der Schnittstelle zwischen Forschung und Fernwärmebranche übernimmt der AGFW I Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. durch die Bereitstellung der Ergebnisse von öffentlich geförderten Forschungsprojekten Verantwortung. Im Rahmen der Veröffentlichungsreihe "Forschung und Entwicklung" werden branchenrelevante Abschlussberichte bereitgestellt.
Das Projekt "Wärmeversorgung in kleinteiligen Strukturen" mit dem Förderkennzeichen 03ET1038B befasst sich zunächst mit der Wärmebedarfsabschätzung für die geplante Bebauung des Wissenschafts- und Technologiestandorts Berlin-Adlershof. Hiermit wurde die Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin (BTB) als lokaler Energieversorger, der das Gebiet mit Fernwärme versorgt, beauftragt.
Als besondere Herausforderung gilt hier die Versorgung kleinteiliger Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern und Blockbebauung auf hohem energetischem Standard. Neben der Untersuchung, wie solche Gebiete sinnvoll mit Fernwärme versorgt werden können, soll im Gesamtprojekt untersucht werden, wie es Kunden ermöglicht werden kann, eigenerzeugte regenerative Energie in ein Wärmenetz einzubringen. Als grundlegende Erkenntnisse zur Erschließung kleinteiliger Strukturen wurden zunächst festgestellt: eine Trassenverlegung sollte im Rahmen der allgemeinen Erschließung erfolgen, Fernwärme ist auch in diesem Marktsegment durchsetzungsfähig und es ist sinnvoll, ein Niedertemperaturnetz aufzubauen.
Neben der Simulation der Wärmebedarfe werden in diesem Projektbericht auch Energie- und C0₂-Bilanzen erstellt, wirtschaftliche Systemanalysen vorgenommen sowie partizipatorische Organisationsstrukturen analysiert.
Anhand eines mehrjährigen Messprogramms wird in Berlin-Adlershof langfristig das Verhalten des Energiesystems kontrolliert und analysiert. Dabei stehen etwaige Rückwirkungen einer regenerativen Wärmeeinbindung auf das Gesamtsystem ebenso im Fokus wie Rückschlüsse für eine permanente Betriebsoptimierung. Zusätzlich werden Synergien und Weiterentwicklungen der einzelnen Komponenten vorangetrieben und für andere Forschungsprojekte bereitgestellt werden.