Im Zuge der deutschen Energiewende befindet sich auch der Wärmemarkt in Deutschland in einem Prozess der Umstrukturierung hin zu mehr erneuerbaren Energien und weiteren CO2-freien und -armen Wärmeerzeugungstechnologien. Diese Entwicklung findet auch in der Fernwärmeversorgung statt, so dass insbesondere die bisher aus dem Gebäudebereich bekannten Dekarbonisierungstechnologien, wie z. B. Wärmepumpen oder Solarthermie, im großen Maßstab betrachtet und hinsichtlich eines möglichen Einsatzes in Wärmenetzen bewertet werden müssen.
Die Studie „Klimapfade für Deutschland“ im Auftrag des BDI [Klimapfade] prognostiziert, dass die Fernwärme in Zukunft aus einem breitgefächerten Mix verschiedener Wärmeerzeugungstechnologien erzeugt wird. Eine dieser Technologien ist die Solarthermie, die in den Szenarien bis 2050 gemittelte Anteile der Fernwärmeerzeugung zwischen 6 und 12 % (20 TWh) erreicht. Im Vergleich dazu erreicht die Solarthermie heute (Referenzjahr der Studie 2015) lediglich einen Anteil von 2 % (2,5 TWh).
Die Solarthermie ist dabei eine der kostenstabilsten erneuerbaren Wärmeerzeugungstechnologien. Durch den vergleichsweise geringen Strombedarf der Anlagen, sowie fehlenden Brennstoffkosten, bleiben die Wärmegestehungskosten solcher Anlagen von Preisschwankungen bestimmter Märkte oder Umlagen und Steuern unberührt.
Der vorliegende Praxisleitfaden soll dem Leser als Hilfestellung für erste Überlegungen hinsichtlich Solarthermie dienen. Dabei bietet der Leitfaden dem Leser sowohl grundlegende Informationen, als auch bisher gesammeltes Fachwissen aus der Praxis.
In Kapitel 2 wird auf die Technik der Solarthermie eingegangen, wobei unter anderem Themen wie die Funktionsweise verschiedener Solarthermiekollektoren und Einbindungsmöglichkeiten, sowie verschiedene Arten der Frostvermeidung detailliert beschrieben werden. Das darauffolgende dritte Kapitel gibt Auskunft über Auslegungskennwerte wie spezifische Leistung oder Ertrag und erläutert Annahmen zum Flächenbedarf von Solarthermieanlagen. Im vierten Kapitel werden die betriebswirtschaftlichen Aspekte von Solarthermieanlagen ausgeführt, wobei dort Richtwerte üblicher Kenngrößen und Kostenfaktoren genannt werden und mit den technischen Kenngrößen verwendet werden, um eine exemplarische Wirtschaftlichkeitsrechnung zu generieren. Des Weiteren werden ausgewählte anwendbare Fördermöglichkeiten für Solarthermieanlagen benannt und näher beschrieben. Im vierten Kapitel „Regulatorik“ werden spezifische Wärmenetzkenngrößen (Primärenergiefaktor, CO2-Emissionsfaktor, erneuerbarer Anteil) und deren Anwendung bei Solarthermieanlagen vorgestellt. Den Abschluss des Leitfadens bilden Steckbriefe von umgesetzten Solarthermieprojekten in Deutschland, sowie ergänzende Unterlagen zu Vorplanung und Ausschreibung.
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Zusatzinformation
Lieferzeit | 2-3 Tage |
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Edition | März 2021 (1. Auflage) |
Herausgeber | AGFW e. V. |
Ordernummer | VS 300002 |